Im Jahre 1898 entwickelte der Jurist und Genealoge Stephan Kekule von Stradonitz ein Nummerierungssystem für die Ahnenforschung, welches später nach ihm benannt wurde. Sinn und Zweck dieses Systems ist es, jeder Person in einem Stammbaum eine eindeutige Nummer zuzuordnen, anhand derer sich die Position im Stammbaum ermitteln lässt. Die Nummerierung erfolgt in zwei Etappen: Zuerst die Generationen (diese haben übrigens einen festen Namen), danach die einzelnen Ahnen.
Die Nummerierung der Generationen beginnt beim sogenannten Probanden. Der Proband ist die Ausgangsperson der Ahnenforschung. Seine Generation erhält die Nummer I (römisch Eins), als Person erhält er die Nummer 1. Die Folgegeneration sind die Eltern. Sie gehören zur Generation II (römisch Zwei). Der Vater des Probanden erhält die Personennummer 2, die Mutter erhält die Nummer 3. So ergibt sich folgendes Muster: Der männliche Vorfahr erhält immer die Nummer, die doppelt so hoch ist wie die des Kindes. Der weibliche Vorfahr erhält die Nummer, die doppelt so hoch ist wie die des Kindes + 1. Der Vater von 2 erhält also die Nummer 4, die Mutter erhält die Nummer 5.
Da in vielen Fällen auch die sogenannte Sippschaftsforschung eine Rolle spielt (also die Erforschung der Geschwister der Vorfahren), gibt es auch hierfür ein Nummerierungssystem. Die Geschwister erhalten die Nummer des Vorfahrens, an die ein fortlaufender Buchstabe angehängt wird. Etabliert hat sich die Variante, für männliche Geschwister einen Großbuchstaben, für weibliche Geschwister einen Kleinbuchstaben zu verwenden. So hat z.B. der Bruder von Nr. 2 die Nr. 4A, die Schwester hat die Nr. 4b. Sollen auch die Kinder der Gewister berücksichtigt werden, wird diesen ebenfalls ein Buchstabe angehängt. Die Tochter von 4A hätte somit die Nummer 4Aa, der zuerst geborene Sohn von 4b hätte die Nummer 4bA, die danach geborene Tochter die Nummer 4bb.
Generation Nr. | Generation Name | Kekule-Nr. | Geburtsjahr* |
---|---|---|---|
I | Proband | 1 | 2000 |
II | Eltern | 2 – 3 | 1975 |
III | Großeltern | 4 – 7 | 1950 |
IV | Urgroßeltern | 8 – 15 | 1925 |
V | Alteltern | 16 – 31 | 1900 |
VI | Altgroßeltern | 32 – 63 | 1875 |
VII | Alturgroßeltern | 64 – 127 | 1850 |
VIII | Obereltern | 128 – 255 | 1825 |
IX | Obergroßeltern | 256 – 511 | 1800 |
X | Oberurgroßeltern | 512 – 1.023 | 1775 |
XI | Stammeltern | 1.024 – 2.047 | 1750 |
XII | Stammgroßeltern | 2.048 – 4.095 | 1725 |
XIII | Stammurgroßeltern | 4.096 – 8.191 | 1700 |
XIV | Ahneneltern | 8.192 – 16.383 | 1675 |
XV | Ahnengroßeltern | 16.384 – 32.767 | 1650 |
XVI | Ahnenurgroßeltern | 32.768 – 65.535 | 1625 |
XVII | Urahneneltern | 65.536 – 131.071 | 1600 |
XVIII | Urahnengrßeltern | 131.072 – 26.2143 | 1575 |
XIX | Urahnenurgroßeltern | 262.144 – 524.287 | 1550 |
XX | Erzeltern | 524.288 – 1.048.575 | 1525 |
XXI | Erzgroßeltern | 1.048.576 – 2.097.151 | 1500 |
XXII | Erzurgroßeltern | 2.097.152 – 4.194.303 | 1475 |
XXIII | Erzahneneltern | 4.194.304 – 8.388.607 | 1450 |
XXIV | Erzahnengroßeltern | 8.388.608 – 16.777.215 | 1425 |
XXV | Erzahnenurgroßeltern | 16.777.216 – 33.554.431 | 1400 |
* Hierbei handelt es sich um einen theoretischen Wert auf der Grundlage, dass der Proband im Jahr 2000 geboren wurde und zwischen jeder Generation 25 Jahre liegen. Da es jedoch auch Generationen von 20 oder 40 Jahren gibt, sind Abweichungen von weit über 100 Jahren im Vergleich zu dieser Tabelle möglich.